Wie kann man Blues singen, wenn man glücklich ist? Wer der Meinung ist: Gar nicht!, der hat den Blues noch nicht verstanden. Wer ein akustisches Beispiel für äußerst glückliche Bluesmusik hören will, sollte zu „Sweet Soul“ greifen, dem fünften Album der aus Philadelphia stammenden Sängerin und Songwriterin Deb Callahan.
Wenn man Kinder bekommt, dann verändert das bei den meisten Menschen komplett den Blick auf die Welt und die Perspektiven des Lebens, wie man sie bis dahin hatte. Davon kann Deb Callahan mehr als ein Lied singen: Kurz nach Veröffentlichung ihres vierten Albums kam ihr Sohn Elijah zur Welt. Und erst jetzt nach rund fünf Jahren ist wieder Zeit für die Musik.
In den Liedern (ob selbst geschrieben oder von anderen „ausgeborgt) auf „Sweet Soul“ geht es entsprechend um Liebe, um Karriereentscheidungen – und natürlich um all das was sich geändert hat.
In „Seven States Away“ etwa beschreibt sie die Sehnsucht, nach dem Konzert sofort wieder die Heimreise anzutreten – auch wenn die Strecke durch sieben Bundestaaten geht. Im wundervoll funkigen „I Keep Things Running“ macht sie klar, dass sie stark genug ist, um die Dinge am Laufen zu halten. Und dann gibt es noch solch großartige Cover wie ihre Fassung von Tom Waits‘ „Way Down In The Hole“ oder Dr. Johns „I Been Hoodooed“, musikalisch mit dreckiger Gitarre über Callahans Powerstimme. Daumen hoch für ein tolles Album zwischen Blues & Soul! (Blue Pearl Records)