Für sein Vorgänger-Album „Rooftop-Recordings“ hatte der britische Songwriter seine Wahlheimatstadt Barcelona mit ihren Geräuschen die Background-Vocals überlassen. Auf „December Wine“ spielt er ganz alleine seine melancholischen Folksongs. Entstanden sind die Songs mit einem alten 4-Spur-Recorder von Tascam.
Schon immer haben auf mich die Songs von David Philips den Eindruck gemacht, auf das Wesentliche reduziert zu sein: Stille, verführerische Lieder über den Alltag in einer großen Stadt. Und eigentlich braucht es dafür nicht viel mehr als seine Stimme und die jeweilige Gitarre seiner Wahl. Wenn es danach geht, dann ist „December Wine“ regelrecht schwelgerisch produziert: Was die vier Spuren des nostalgischen TASCAM hergaben, hat Philips ausgenutzt für Rhythmus, notfalls paar Effekte und was ihm noch so alles einfiel. So entwickeln Hymnen wie „Life on the Wing“ oder der das Album eröffnende wunderschöne „Sailor‘s Song“ einen melancholischen Sog, dem man sich nach kurzer Zeit nicht mehr entziehen mag. „December Wine“ ist eines der Alben, die man guten Freunden weiterempfiehlt in der Hoffnung, dass so etwas Schönes irgendwann mal raus aus der Ecke der Geheimtipps ganz nach vorne im Laden kommt.