Aus New York stammt Gitarrist Dave Fields. Und sein neues Album „All In“ dürfte vor allem Freunde der brillant gespielten Bluesrockgitarre begeistern.
Es geht gleich mal mit einem Solo los: Die Gitarre hebt ab und singt in den höchsten Tönen, bevor Fields über die „Changes In My Life“ zu singen beginnt. Hier merkt man gleich, dass „All In“ im wesentlichen live im Studio eingespielt wurde: Der Druck stimmt – und solch ein Solo braucht die Spontaneität, um lebendig zu werden. Ergänzt werden Gitarre und Stimmer hier von einer genau passend fetten Orgel.
Bei „Voodoo Eyes“ wird es trocken und funky. Und überhaupt kann man bei den von Fields selbst geschriebenen Songs hören, dass er neben Blues und Rock eine Menge auch für Soulmusik übrig hat – auch wenn es hier keine fetten Bläser als sofort ins Ohr springenden Beleg dafür gibt.
Der Sohn des Produzenten und Komponisten Sammy Fields hat nach seinem Studium an der Berklee School of Music schon bei Produktionen von Ahmet Ertegun mitgewirkt, arbeitete mit Lenny Kravitz, Sean Lennon und Aretha Franklin. Und stand mit U2 bei „Rattle & Hum“ gemeinsam vor der Kamera. Das belegt seine Vielseitigkeit ebenso wie die Auswahl der zwei Coverversionen auf dem Album: „Cross Road“ kommt bei Fields mit verzerrter Gitarre und extrem im Tempo reduziert daher: Hier ist die Spannung von Johnsons Song ganz auf die innere Zerrissenheit gelegt, nicht auf Temporekorde. Und dann gibt es da noch seine Version von Led Zeppelins „Black Dog“: Das wird hier ganz auf seine stampfenden Blueswurzeln reduziert und völlig ohne Machotum und Rockerpose dargeboten. Faszinierend!