Sein Saxophon kann man auf Alben von Jimmy McCracklin oder Koko Taylor hören. Auch mit Etta James, Carla Thomas oder Lowell Fulson hat er schon gespielt. In einer Zeit, wo meist die Gitarristen die Blues-Heroes sind, ist ein Album wie „Hurricane Unleashed“ eine höchst willkommene Abwechslung mit Songs zwischen Blues, Soul und ein wenig Jazz.
Klar, die Bluesszene in Kalifornien ist prima. Doch so richtig wird der Blues halt doch nur noch in Chicago gespielt, meint Bobby Spencer. Und auch die Frauen dort sind viel ehrlicher in der Liebe. Sein „Gotta Get Back To Chicago“, mit dem das Album beginnt, ist funkiger Soulblues, wie man ihn von der Westküste der USA kennt und liebt.
Und auch bei den übrigen Liedern von „Hurricane Unleashed“ wartet man vergebens auf den puren Sound von Chicago in den 50ern. Aber man vermisst ihn eigentlich auch nicht. Denn die zehn Songs dieses Albums sind einfach toller Blues, der manchmal nach Soul und manchmal auch nach der Gospelpredigt am Sonntag klingt. Und dann gibt es da noch „Camarillo“, das Lied über eine kalifornische Nervenklinik, in die sich Spencer am liebsten einweisen lassen würde. Denn dann könnte er Charlie Parkers altes Zimmer nehmen, und ein wenig Bebop singen. (R.Music/cdbaby)