Hummels Trompetenkonzert in E-Dur und Tschaikowskis 5. Sinfonie standen auf dem Programm des Greifswalder Universitätssinfonieorchesters. Erstmals spielte der Klangkörper im Kaisersaal der Stadthalle.
Die ganze Bühne eingenommen von musizierenden Laien, der Kaisersaal nahezu ausverkauft: es lag gute Stimmung über dem Konzert des Universitätssinfonieorchesters am 17. Januar in der Greifswalder Stadthalle.
Zuerst erklang das Konzert für Trompete und Orchester E-Dur von Johann Nepomuk Hummel mit dem Altphilologen Immanuel Musäus als Solist. Er spielte das Werk auf einer Klappentrompete, einem historischen Instrument aus der Zeit vor der Entwicklung der heute üblichen Ventiltrompete. Der sehr weiche, gemessen am Glanz der modernen Trompete machmal etwas matte Ton ließ einen dieses beliebte Stück neu hören. Das Orchester begleitete dezent und gestattete dem Solisten seinen virtuosen Vortrag, den das Publikum mit viel Beifall honorierte.
Nun folgte Tschaikowskis berühmte 5. Sinfonie, die fast jeder Konzertbesucher kennt. Von Laien gespielt? Ist das nicht zu hoch gegriffen, eine Anmaßung gar? Vielleicht ja, aber Liebhaber suchen Herausforderungen. Nicht jedes Orchestermitglied mag dieser Aufgabe von vornherein zugestimmt haben. Jedoch gibt es offenbar genügend mitreißenden Könner, die die anderen voranführen und unter der Leitung eines souveränen, umsichtigen Dirigenten „siegreich“ ans Ziel bringen. Für den Hörer werden Unebenheiten und Intonationsmängel unwesentlich, wenn er sieht, mit welchem Engagement alle bei der Sache sind. Wer kein Musikinstrument spielt, wird kaum einschätzen können, wie viele Stunden häuslichen Übens nötig sind, um da mithalten zu können. Eine wahrhaft schöne Freizeitgestaltung, die die Ausführenden selbst erfüllt und mehr als 300 Zuhörer begeisterte.