„Live In Hamilton“ ist der Mitschnitt eines Auftritts der in Kanada mit dem Juno-Award ausgezeichneten Smoke Wagon Blues Band aus dem Mai 2013. Mit vier veröffentlichten Alben und der Erfahrung von 17 Jahren gemeinsamen Spielens zeigt dieses Live-Album eine Band, die es sich in ihrer eigenen musikalischen Nische eingerichtet hat und Spaß am gmeinsamen Spiel ebenso hat, wie ein enthusiastisches Publikum zu unterhalten.<br />
Gemastert wurde „Live In Hamilton“ von Nick Blagona, der schon mit einer eindrucksvollen Menge von Künstlern zusammengearbeitet hat, etwa mit Chicago, The Police, Deep Purple und Ian Gillan. Man bekommt ein großartiges Set von elf Stücken zu hören. Die Soundqualität ist durchweg großartig, all die Instrumente und Stimmen sind fein aufeinander abgestimmt. Das Ergebnis macht klar, welch großartige Musiker diese Band bilden, wenn sie sich durch eigene Stücke und Coverversionen von Liedern von Muddy Waters, Bill Withers und Dave Mason spielen.
Das Album beginnt mit einer ausgedehnten instrumentalen Einleitung zwischen Blues und Jazz zu „Ain‘t No Sunshine When She‘s Gone“ mit Saxophon und Piano im Vordergrund. Und grade wenn man der Überzeugung ist, es sei eine komplette Instrumentalversion, beginnt der Gesang und Corey Lueck singt den Text.
Insgesamt ist das ein reines Blues-Album. Doch die strikte Diät wird mit Soul bei „Josephine“ oder Funk bei „Wron Side Girl“ und „Fine Furred Mama“ aufgelockert. Bei „Smoke Wagon Blues“ kommt noch Boogie hinzu und sogar etwas Country beim „Barton Street Blues“. Mir gefiel aber am besten der traditionelle Blues beim „Lonesome Whistle Blues“ mit herzzerreißendem Saxophon und Gitarren-Solos neben feinem Pianoblues und rauhem, emotionalem Gesang.
Die Band besteht aus Corey Lueck (voc, mharm), Jason Colavecchia (b), Tibor Lukacs (dr), Mike Stubbs (g), Nick Succi (p, org) und Saxophonist Gordon Aeichele. Lueck hat letztens die künstliche Art der meisten industriell gefertigten Popmusik, die heutzutage verbreitet wird beklagt. Hier an „Live In Hamilton“ ist nichts künstlich. Es ist eine ehrliche und erfrischende Vorstellung von Musikern, die ihre Lektionen gelernt haben, vor einem Publikum, das ihre Integrität mag und Spaß hat an guter und meist fröhlicher Musik.