Auf ihre jeweils eigene Art verkörpern die Preservation Hall Jazz Band und die Del McCoury Band zwei verschiedene Traditionen uramerikanischer Musik. Mit "American Legacies" veröffentlichen sie jetzt ein gemeinsames Album, das Bluegrass und der New Orleans Jazz äußerst tanzbar und unterhaltend verschmilzt.
2010 hatte die Preservation Hall Jazz Band verschiedenste Musiker aus allen Teilen der USA eingeladen zu Benefizaufnahmen. Mit den Einnahmen sollte nicht nur die historische Preservation Hall in New Orleans erhalten sondern auch das Programm der Einrichtung zur Verbreitung der Musik der Stadt unterstützt werden. Del McCoury war der erste Künstler, der auf die Anfrage antwortete. Später folgten unter anderem auch noch Country Star [[Merle Haggard]], die [[Blind Boys of Alabama]] und selbst der über 90jährige [[Pete Seeger]] der Einladung.
Bei der Session stellten beide Seiten fest, dass man aus der Begegnung von traditionellem Bluesgrass und traditionellem Jazz eigentlich noch mehr machen müsste. Und kam man im Sommer zu gemeinsamen Aufnahmen in Kalifornien wieder zusammen.
"American Legacies" ist – ähnlich wie etwa die Projekte der irischen Chieftains mit Country Musikern aus Nashville oder mexikanischen Musikern – eine Suche nach gemeinsamen Wurzeln in der Musik geworden. Da finden sich Folksongs, die plöztlich zum Jazz werden oder Jazznummern, die klar machen, dass sie mittlerweile ebenso gültig auch in den Bergen der Apalachen zu Hause sind. Denn letztlich sind Jazz und der auch als "Hillbilly Jazz" genannte Bluegrass eben doch nicht so weit voneinander entfernt. Schließlich wurde eine Nummer wie der "Sugar Blues" nicht lange nach seiner ersten Jazzversion schon von Western Swing-Bands wie dem von Bob Wills in den Country "entführt".
Das Album ist von einer Spielfreude und einem gegenseitigen Respekt geprägt, der unwahrscheinlich ansteckend wirkt und "American Legacies" zu einer großartigen Tanzplatte gerade für heiße Sommerabende macht.