Es hat lange gedauert, bis der texanische Sänger und Drummer sein Debütalbum veröffentlichte. 1994 erschien „Bird Nest On The Ground“ bei Antone’s in Austin. Die Aufnahmen für die Platte starteten irgendwann in den 80er Jahren.
Seit Jahrzehnten gehört der Sänger und Drummer Doyle Bramhall zu den wichtigsten Musikern der texanischen Bluesszene. In seiner Garage jammte er als Teenie mit Musikern, die später als ZZ Top eine Weltkarriere machten. Mit seiner Schulband „The Chessmen“ (zu der auch die Vaughan-Brüder Jimmy und Stevie Ray gehörten) eröffnete er die Konzerte von Jimi Hendrix in Dallas Ende der 60er. Später schrieb er an Titeln für etliche Platten von Stevie Ray Vaughan mit. Später war er Schlagzeuger bei der Pianistin Marcia Ball. Und er begann irgendwann, Aufnahmen für ein Soloalbum, auf dem auch sein Sohn Doyle Bramhall II an der Gitarre beteiligt war.
Als 1994 „Birds Nest on the Ground“ erschien, war es ein traditionelles Bluesrock-Album, das seinen Charme vor allem durch die an Bob Seeger erinnernde rauchige Stimme Bramhalls erhielt. Neben eigenen Songs sind auf der Platte Cover von Nashs „I Can See Clearly Now“, von Hound Dog Taylor (She’s Gone) oder John Lee Hooker enthalten. Insgesamt ist das ein Debüt, das vielleicht nicht so spektakulär einschlug, wie etwa das seines Freundes Stevie Ray Vaughan. Doch noch heute ist der relaxte und unaufdringlich gespielte Texas-Blues dieser Platte kein wenig altmodisch oder von der Zeit überholt. Ein zu Unrecht vergessenes kleines Meisterwerk – nicht weniger!
Seither sind leider nur zwei weitere Solo-Alben von Bramhall erschienen. Zuletzt kam 2007 „Is It News“ bei Yep Roc Records heraus.