Afropop trifft Reggae, Flamenco, Pop und Latin-Jazz: Mit ihrem neuen Album „Vivir Sin Miedo“ hat die in Spanien aufgewachsene und mittlerweile in Miami ansässige afrikanische Sängerin und Songwriterin Buika eine ganz persönliche Definition für den Begriff Weltmusik vorgelegt. Doch die kommt nicht akademisch daher sondern mitreißend, engagiert und durchgängig tanzbar.
 
Bekannt wurde Buiko in Spanien und drüber hinaus vor allem durch ihre Belebung des Flamenco mit ganz neuen Ideen. Die Auszeichnung mit dem Latin Grammi für ihr letztes Album kam da absolut folgerichtig. Mit der neuen Scheibe allerdings wird der Horizont ihrer Musik viel weiter. Klar gibt es in Songs wie „Si Volvere“ noch jede Menge spanisches und lateinamerikanisches Feuer. Doch eigentlich ist „Vivir Sin Miedo“ ein Reggae-Album mit hispanischen und afrikanischen Wurzeln. 
 
Am deutlichsten wird das etwa in „Good Man“ mit seinem Dancehall-Beat oder „Yo Iré“, was zwischen tiefen Reggae-Grooves mit fetten Bläsern und einem wesentlich schnelleren Afrobeat-Rhythmus hin und her changiert. Und auch die Jazzwurzeln werden mit einem Song wie „The Key (Misery“ prominent bedient: Hier steigert sich ein monoton dahin perlendes Piano in einen wilden Jazzrock-Höhepunkt, während Buika teils klagend wie im Flamenco, teils aggressiv und wütend wie eine Rocklady singt.
 
Eine faszinierende Tour durch verschiedenste Musikstile der Welt dargeboten von einer tollen Sängerin und Songschreiberin, die in ihren Texten aufruft zu einem Leben ohne Angst, voller Mut und Selbstbewusstsein. Leider ist nur ein Deutschlandkonzert mit Buika bislang geplant. (Warner)