Teil Soul, teils Jazz und immer mit der nötigen Dosis Blues: Auf ihrem vierten Album präsentiert die texanische Sängerin und Schauspielerin Laura Tate Musik für die späten Abendstunden ob im Club oder vor dem heimischen Kamin. Begleitet wird sie auf diesem Album von den Rhythm Tramps, der Begleitband von Teresa James. Produziert wurde die Scheibe von Terry Wilson, dem Chef der Band.
Da ist dieses Lachen ganz am Anfang: verschmitzt und verführerisch. Keiner wird verletzt, verspricht die Sängerin. Aber so ganz sicher sollte sich der angesungene Mann nicht sein: Hier ist eine Frau, die genau weiß, was sie will. Und sie ist nicht hier, um zu spielen. Laura Tate kann in den ersten Takten von „Nobody Gets Hurt“ die ganze Bandbreite zeigen, die man auf ihrem neuen Album erwarten kann: Liebeslieder einer starken Frau, die sich nicht zum Spielzeug machen lässt. Und musikalisch steckt sie die ganze Bandbreite ab zwischen Soul, Jazz und Blues.
Nehmen wir etwa den unwahrscheinlich witzigen „Big Top Hat“: Das ist feinster Swing. Thin Lizzys „The Boys Are Back In Town“ wird bei Tate zu einer romantischen Nummer zwischen Latin und Bigband, bevor die Gitarre ein wenig auch die rockigen Wurzeln in Erinnerung ruft. „Hittin On Nothing“ ist toller New Orleans Soul. Die zuerst von Irma Thomas aufgenommene Nummer stammt von Allan Toussaint, auch wenn als Autor Naomi Neville aufgeführt wird. “You know you promised me a mink coat for my birthday and I ain’t seen mink, rat or rabbit to make me want to stay“: Muss man noch mehr sagen?
Elegant und verrucht, leichtfüßig immer, romantisch immer mal wieder – Laura Tate ist eine tolle Sängerin, die hier ein absolut hörenswertes Album vorgelegt hat.