Der Stuttgarter Pianist Wolfgang Dauner gehört international zu den wichtigsten Jazzmusikern aus Deutschland. Seit den 60er Jahren hat er in verschiedensten Formationen immer wieder Neuland zwischen Jazz und Rock betreten. Kurz vor seinem 75. Geburtstag erscheint im Oktober mit „Tribute to the Past“ ein Solo-Album mit Jazzklassikern und Eigenkompositionen.
Bei Musikern voller Kreativität, wie es Dauner immer schon war, weiß man nie, was mit einem neuen Werk auf einen zukommt. Jetzt also – ein Tribut nicht nur an seine eigene Vergangenheit als Pianist in einer Kneipe in der Nachkriegszeit, sondern auch teilweise ein Rückblick in die Geschichte des Jazz und der Musik überhaupt. Und den vollzieht Dauner allein am Klavier in dem mittlerweile zum Kulturdenkmal erhobenen MPS-Studio Villingen.
Da sind Klassiker wie „My Funny Valentine“ oder „It ain´t necessarly so“ – eigentlich von jedem schon mal gespielt. Doch von Dauner noch nie auf Platte gebannt. Sie perlen dahin mit elegantem Ton wie eine Meditation. Kein Ton scheint zuviel. Und doch ist da nichts Spartanisches in den Improvisationen. Sondern eine reflektierte Melancholie, ein wehmütiger Blick in eine Vergangenheit, die man so gern verklären würde. Diese Stimmung wird auch in den Eigenkompositionen Dauners wie „Petronella“ spürbar: Hier ist ein Mensch im Alter angekommen und kann zurückblicken ohne Wut aber auch ohne Scheuklappen: Ein Leben wird reflektiert auf den Tasten. Und man kann sich einfach treiben lassen in der Klangschönheit des Albums.
„Tribute To The Past“ erscheint am 9. Oktober bei HBCS, dem Nachfolgelabel des legendären MPS-Labels.