Ihren Ruf haben Willie and the Bandits im Vereinigten Königreich vor allem durch ihre mitreißenden Live-Shows errungen. Auf ihrem aktuellen Studio-Album „Grow“ ist diese Energie gut eingefangen.
Rauhe treibende Riffs, eine verrauchte Stimme und treibende Rhythmen: schon beim Opener „Got to Do Better“ wird klar, dass das hier keine Scheibe für Feingeister ist. Es wird abgerockt im Geiste des Blues. Man vergisst schnell, dass hier lediglich drei Musiker am Werke sind: Slide-Gitarrist Wille Edwards, Matthew Brooks am Bass und Schlagzeuger Andrew Naumann haben einen extrem fetten und dichten Bandsound gefunden. Und Wille ist mit seiner Intensität als Sänger eine absolute Überraschung in der heutigen Rockwelt. Manche meinen sogar, in ihm den neuen Seasick Steve zu vernehmen. Doch wer lediglich auf Bluesrock von der Stange lauert, dürfte immer wieder überrascht werden. Denn immer wieder kommen Ausflüge in andere Gefilde: zum Folk (naheliegend) und gar in den Latin-Rock. Immer aber – ob nun in deftig losrockenden Stücken oder den langsamen Nummern ist eine unwahrscheinliche Spannung drin, eine Steigerung, die nach der großen Erlösung schreit. „Grow“ ist eine echte Empfehlung!