Von Walter Trout erwarten die Fans eines: Kompromisslos gespielten Bluesrock ohne Schnickschnack. Und genau das bekommen sie auch auf dem 21. Album des Gitarristen geboten. Das Album rockt amtlich, die Gitarre kreischt. Und vor allem: Die Songs sind immer noch im Blues verhaftet.
Und das ist das Gute an dieser Scheibe: Trout selbst meint: Die Zeit jetzt ist ideal für neue Bluessongs. Und so geht‘s auf dem Album selbst um das Ende der Welt („Sky Is Fallin‘ Down“) neben den allfäligen Beziehungskisten. Und in „Saw My Mama Cryin“ gibt sich Trout gar ganz als Klassenkämpfer des 21. Jahrhunderts.
Ganz bewusst beruft sich Trout seit enigen Jahren auf Vorbilder wie JB Lenoir oder Blind Willie Johnson, die mit ihren Reflexionen über die Zustände der Welt noch heute einzig dastehen. Kombiniert werden diesie Songs mit Trouts Gitarre, die noch immer schreit und klagt wie zu Zeiten, wo Trout mit Coco Montoya bei John Mayall spielte. Hinzu fügt mann noch seine harte, rauhe, Stimme hinzu und erhält eine Mixtur, die für die Fans vor allem Glaubwürdigkeit ausstrahlt.
„Blues for the Modern Daze“ ist ein solides Album. Allerdings fehlen ihm die wirklichen Höhepunkte, sind die Songs zu wenig unterschiedlich. Und so plätschert die Scheibe oft ein wenig dahin. Aber schon wegen Songs wie „Saw My Mama Cryin“ ist es ein wichtiges Album des Bluesjahres 2012.