Im Zweifelsfalle sollte man bei einer Kritik immer mit den guten Seiten anfangen: Val Starr ist eine Schongschreiberin, der man gerne zuhört. Ob sie über die Schmerzen singt, die beim Tragen von Highheels unweigerlich auftreten oder davon, sich so belanglos zu fühlen wie die Nachrichten vom letzten Tag: In ihren Liedern packt sie den Alltag einer Frau in Sprachbilder, die einfach passen.
Musikalisch allerdings kann ich mit „Woman On A Mission“ nicht so viel anfangen: Die Gitarrenlinien klingen wie schon tausendmal gehört, die Rhythmen packen mich nicht im Inneren. Und auch als Sängerin kann mich die Kalifornierin leider nicht überzeugen. Wenn sie versucht Blues zu singen, dann klingt das alles viel zu bemüht und zu wenig echt, als dass es für mich echt sein könnte. Die Leidenschaft, die sie versucht, in ihren Gesang zu legen, klingt für mich einfach nicht ehrlich. Und das ist wirklich schade.