Mit ihrem Debüt „Bringin‘ It“ waren Tweed Funk eine der Entdeckungen des letzten Jahres. Nach einer Teilnahme an der International Blues Challenge in Memphis meldet sich die Band aus Milwaukee jetzt mit einem neuen Album zurück. „Love Is“ ist wieder eine Mischung aus Blues, Funk und Soul, die den Blues zurück auf die Tanzflächen bringt.
Wenn Smokey „Love is so fragile“ singt, dann passiert das zwar in einer Ballade. Doch zerbrechlich ist die Musik von Tweed Funk selbst da nicht. Sänger Smokey zählt nicht zu den „Leisetretern“ der Branche. Selbst bei zärtlicheren Balladen strotzt er geradezu vor Kraft. Und auch seine Kollegen gehen an ihre Musik mit einer fast proletarierhaft zu nennenden Kraft heran.
Hatte das Quartett auf seinem Debüt noch ab und zu mit Anklängen aus dem Hiphop liebäugelt, so fehlen die auf dem Nachfolger fast völlig. Aber das macht die Musik von „Love Is“ nicht weniger hörenswert. Die zehn Songs (bis auf „Sexmachine“ und Johnny „Guitar“ Watsons „Real Mother For Ya“ alle von den Bandmitgliedern verfasst) sind erneut eine Mischung aus urbanem Blues und jeder Menge Soul und Funk. Und die kommt mit gehörigem Druck aus den Boxen und sorgt selbst vor dem Computer zur rhythmischerer Tippweise des Rezensenten.
Über die zehn Songs hinweg kann man selbst beim wiederholten Hören keine Schwächen ausmachen. Vielmehr entdeckt man dabei immer häufiger, wie gut eigentlich die einzelnen Musiker auch als Solisten sind. Wenn sich in „Smooth Taste“ Gitarrist JD Optekar, Donnie Mac am Bass und Gast Jimmy Voegeli an der B3 die musikalischen Bälle zuspielen, dann ist das einfach nur großartig.
Produziert wurde das Album von Greg Koch, der auch als Gitarrist bei zwei Nummern zu hören ist. „Love Is“ ist absolut gelungen und kann nur wärmstens empfohlen werden. Das Album passt hervorragend zwischen ähnlich gelagerte Neuerscheinungen wie „Soul Shot“ von Curtis Salgado oder das Debüt der „Third Coast Kings“.