Blues als musikalischer Schmerzkiller – Tommy Castro ist mit seinen Painkillers seit Jahren erfolgreich unterwegs. Und auch mit reduzierter Bandbesetzung schreibt er Songs, die hervorragend geeignet sind, um die Nächte durchzutanzen und dabei die Sorgen zu vergessen.
 

In den USA ist Tommy Castro so ziemlich der erfogreichste Bluesmusiker in der Live-Szene. Dass sich das hierzulande noch nicht wirklich herumgesprochen hat, ist ausgesprochen schade. Denn wenn man sich die Songs auf „The Devil You Know“ anhört, dann sehnt man sich förmlich danach, sie live zu erleben in einem Club voller feierwütiger Fans: Vom Titelsong, mit dem die Scheibe losgeht über großartige Nummern wie Cross The Mississippi bis hin zu Stücken wie „Medicine Woman“: Hier ist eine Band am Werk, die einen sofort packt und nicht wieder loslässt. Castro schreibt Songs, die natürlich immer wieder mit den Versatzstücken der Geschichte spielen. Doch niemals wirken sie angestaubt oder belanglos.

Und nein: Castros Musik ist bei Leibe nicht nur Partyblues. Mit Songs wie „Greedy“ über die Gier von Politikern und Konzernen liefert er hier einen auch musikalisch überzeugenden Kommentar zur Zeit. Wie Castro hier seine Story über den Kampf zwischen Gier und Liebe mit seiner Gitarre kommentiert, ist schon vom allerfeinsten. Und Johnny Childs kann wirklich froh sein, dass er von Castro noch nicht in einem Gitarrenduell deklassiert wurde. Und selbst Songs wie JB Lenoirs Gospelblues „The Whale Has Swallowed Me“ kommt hier groovend und kein wenig museal daher.
Neben seinem langjährigen Bassisten Randy McDonald gehören zur aktuellen Version von Castros Band Schlagzeuger Byron Cage und Keyboarder/Pianist James Pace.

„The Devil You Know“ ist ein großartig groovendes Album für alle Freunde des elektrischen Gitarrenblues im 21. Jahrhundert. (Alligator/in-akustik)