Swingschlager zwischen Roger Cicero und den 50er Jahren bietet das Tilmann Schneider Swing Terzett auf ihrem Debüt „Hallo, kleines Fräulein!“. Die Lieder sind zwischen Nostalgie und Gegenwart ein Beitrag zum Frieden zwischen den Geschlechtern.
Der Begriff Fräulein ist im Zeitalter der Emanzipation mit einer negativen Bedeutung belastet worden und darum aus dem Sprachgebrauch verschwunden. Dazu mag man stehen wie man will – letztlich sind die Erinnerungen an die Zeit, wo es noch ein Fräulein vom Amt gab wie ein Rückblick in eine vergange Zeit verklärt von Nostalgie. Und zu dieser Zeit gehört aber auch eine Musik, die zum Tanzen auch intelligente und ironische Texte hatten. Hier knüpfen in der Gegenwart nicht nur Max Raabe oder Götz Alsmann an. Auch Roger Cicero oder eben das Tilmann Schneider Swing Terzett leben in der Beziehung völlig in der Vergangenheit.
Ihr Debüt klingt nach heiler Welt der 50er Jahre, nach Wirtschaftswunder! Nach Pferdeschwanz und Eisdiele, nach Seine und Eiffelturm, nach sonniger Caféterrasse in Badmünstereifel, nach romantischem Mondschein über kitschig bunter Filmkulisse, nach Isetta und blühender Sommerfrische. Bis auf zwei Ausnahmen stammen die 15 Swing-Schlager und Chansons der CD allesamt aus der Feder von Sänger und Gitarrist Tilmann Schneider, einem Bandleader und Entertainer der alten Schule. Gesungen wird auf deutsch, mit ein paar kleinen französischen Anwandlungen hie und da. Gespielt wird in der Barbesetzung der späten 40er Jahre mit Akkordeon, Schlaggitarre, Kontrabass und dreistimmigem Gesang in der Tradition der 3 Travellers. Ihr „Hallo, kleines Fräulein!“ ist eine gute Laune-Platte für den sonntäglichen Tanztee im Swing-Café der Wahl.