<img class=" alignleft size-full wp-image-4136" alt="L to R: Ted Weber, Kenny Siegal, Michael Farkas, Sauerkraut Seth Travins, Brian Geltner (photo © Brian Geltner)" src="https://wasser-prawda.de/wp-content/uploads/2012/01/thewiyosfive3.jpg" style="width: 400px; height: 267px; float: left; margin: 5px 10px;" width="400" height="267" />Es ist eine äußerst abgedrehte imaginierte Version des Landes Oz, in die uns The Wiyos mit ihrem aktuellen Album "Twist" entführen. Zwischen Blues, Rock, Oldtime Jazz und Surf drehen sich die 14 Stücke von Twist vollkommen um die verschiedenen Figuren des Buches "The Wizard of Oz" bzw. um die legendären Verfilmungen des Klassikers.</p> <!--more--> <p> Irgendwann um 1890 gab es im Stadtteil Five Points in Manhattan eine irische Straßenbande mit dem Namen The Wiyos. In dieser rauhen Zeit waren sie die Härtesten im Viertel. Es war 2002 als Michael Farkas in eine Bar in Five Points kam. Dort saß Parrish Ellis mit seiner Gitarre in einer Ecke. Farkas packte seine Harp aus und schon einen Tag später waren sie eine Band und spielten im legendären CBGB. Später wuchs die Truppe, die sich nach der Gang benannte noch um den Bassisten Joseph "Joebass" Dejarnett und den Multiinstrumentalisten Teddy Weber an. Und sofort ging man auf Tour durch die Lande. Der erste Tourbus war - den Angaben der Band zufolge - ein ausgedienter Schulbus, der gleich zweimal in Brand geriet, bevor man auch nur in New Orleans ankam. Überall, wo es möglich war, trat man auf mit einer Show ganz im Stile der 20er und 30er Jahre (rein akustisch - alle Mann versammelten sich um ein einziges Mikro). Diese allerdings wurde dargeboten mit der Energie und der Unverschämtheit des Punk, mit dem die Musiker aufgewachsen waren. Wo man keinen Gig bekam, wurde eben auf der Straße gespielt. Oft auch tauchte man unangemeldet bei Musikmessen oder -tagungen auf und spielte in Piratenmanier frech in der Hotelloby. Auch vor Auftritten in Stripclubs schreckte man nicht zurück. Schon in den ersten Jahren kam man so auf die stolze Zahl von mehr als 200 Konzerten im Jahr. Und die Band wurde nicht nur in den elitären Folk-Kreisen zum angesagten Act. Auch erste Tourneen in Europa konnten bald angegangen werden. Und das brachte der Band letztlich den Durchbruch.</p> <p> Denn 2009 wurden sie in einer Dokumentation der BBC über amerikanische Folkmusiker vorgestellt. Und das führte dazu, dass Bob Dylan sie höchstpersönlich als Vorband für eine Stadiontour durch die Staaten engagierte, bei der er gemeinsam mit Willie Nelson und John Mellencamp auftrat. Dazu trug natürlich auch ihr im gleichen Jahr erschienenes Album "Broken Land Bell" bei, bei dem sie ihre Mixtur aus swingendem Oldtime-Blues und den Rhythmen von New Orleans noch Trip-Hop-Beats angereichert wurde, die von Adam Matta als "human beat box" beigesteuert wurden. 2010 verließen Parrish und Joebass die Band. Seither sind The Wiyos als Trio unterwegs mit dem Bassisten "Sauerkraut" Seth Travins. (Der erhielt seinen Spitznamen daher, dass er eine spezielle ökologische Sauerkrautmarke kreiierte....)</p> <p> Irgendwann bekam die Band mit, dass ihre Musik die Grundlage für ein multimediales Tanzprojekt über "The Wizard of Oz" diente. Und das brachte sie auf die Idee, selbst ein Album aufzunehmen, das auf diesem Buch und ebenso auf der klassischen Verfilmung desselben basiert. Und damit wird die Geschichte erst wirklich verworren. "Twist" nämlich ist eine derartig witzige und aberwitzige Wundertüte an musikalischen und textlichen Einfällen, dass die Scheibe selbst bei Anwendung brutaler Gewalt in kein Genre passen wird. Klar finden sich klassische Blues- und Jazzklänge, wie man sie von The Wiyons erwarten durfte. Doch dann sind da plötzlich heftige Bluesrocker, Ausflüge in die Lyrik- und Soundwelten von Tom Waits, psychedelische Abschweifungen und diverse Anklänge an Beatles und Pink Floyd. Zum akustischen Instrumentarium kommen jetzt auch E-Gitarren und extra synthetisch klingende Keyboards.</p> <p> Eine lineare Nacherzählung der Reise von Dorothy auf dem Gelben Backsteinweg ist das Album nicht, auch wenn es mit dem wundervollen Bluesrocker "Yellow Limes" beginnt. Nein, in einer traumhaften Sequenz springt das Album in die Innenwelten der einzelnen Figuren wie der Vogelscheuche, dem Löwen oder dem Eisernen Holzfäller. Oder es lädt dazu ein, mit diesen in den quietschbunten Technicolor-Kulissen unterwegs zu sein. Letztlich hat ja jeder seine eigenen Erinnerungen an dieses Zauberland. Und kann diese jetzt mit einem unwahrscheinlich phantasievollen Soundtrack neu besuchen. Undwillkürlich und unwiderstehlich wird man in diesen Wirbel hineingezogen. Und fragt sich hinterher, wann man zuletzt ein derartig buntes und großartiges Popalbum gehört hat.</p> <p> <object classid="clsid:D27CDB6E-AE6D-11cf-96B8-444553540000" height="250" width="434"><param name="movie" value="http://cache.reverbnation.com/widgets/swf/40/pro_widget.swf?id=artist_376731&posted_by=&skin_id=PWAS1002&border_color=000000&auto_play=false&shuffle=false" /><param name="allowscriptaccess" value="always" /><param name="allowNetworking" value="all" /><param name="allowfullscreen" value="true" /><param name="wmode" value="opaque" /><param name="quality" value="best" /><embed allowfullscreen="true" allownetworking="all" allowscriptaccess="always" height="250" quality="best" src="https://cache.reverbnation.com/widgets/swf/40/pro_widget.swf?id=artist_376731&posted_by=&skin_id=PWAS1002&border_color=000000&auto_play=false&shuffle=false" type="application/x-shockwave-flash" width="434" wmode="opaque"></embed></object><br /> <img border="0" height="0" src="https://www.reverbnation.com/widgets/trk/40/artist_376731//t.gif" style="visibility:hidden;width:0px;height:0px;" width="0" /><img alt="ComScore" border="0" height="1" src="https://b.scorecardresearch.com/p?c1=2&c2=10349858&cv=2.0&cj=1" style="display: none" width="1" />