Wer sich mit der Geschichte des so genannten Americana beschäftigt, kennt The Walkabouts schon seit Jahren. Ebenso auch die Konsumenten von Jack-Wolfskin-Werbung. Mit "Travels In The Dustland" können jetzt auch alle anderen dies nachholen. Das Album ist ein Songzyklus über das Unterwegssein durch öde Landschaften und ein verödetes Amerika.
Während Presse und Fans noch immer darüber debattieren, ob "Mockingbird Time" der Jayhawks nun ein wirklich lohnendes und überzeugendes Comeback darstellt, kommt jetzt das nächste Comeback von alten Helden des Folk-/Country-Rock. Nach sechs Jahren veröffentlichen The Walkabouts aus Seattle ein neues Studioalbum. Doch anders als bei den doch gefälligen und manchen zu beatleesken Jayhawks sind Chris Eckman und Carla Torgerson für dieses Werk in eine eher düstere Landschaft eingetaucht.
Eine Landschaft, die trotz der Düsternis Heimat ist, Heimat und mehr. Eine Landschaft, die nicht nur – aber natürlich auch – Seelenzustände widerspiegelt. Sondern die auch immer wieder den Blick lenkt auf ein Amerika voller zerfallender Illusionen. Mal schweben die Stimmen von Eckman und Torgerson über luftigen Kompositionen, mal zerbrechen die verzerrten Gitarren jegliche Idylle und wehen die Träume davon. Ein Sog, dem man sich nicht entziehen mag, geht von dem Liederzyklus (nein, ich gebrauche hier nicht das Schlagwort "Konzeptalbum") aus. Ein Sog, der einen am Ende doch getröstet wieder ausspuckt aus den staubigen Regionen der Band. Hin in den nassen und trüben Herbst vor den Fenstern.
"Travels In The Dustland" erscheint am 21. Oktober 2011 beim deutschen Label Glitterhouse.