Rotziger Garagenrock aus deutschen Landen: The Wake Woods veröffentlichen mit „Get Outta My Way“ ein Debüt, was die PR-Abteilung des Labels gleich mal als Konkurrenz für Bands wie die Blues Pills ankündigt.
Ja, ab und zu hört man bei den Wake Woods aus Berlin schon mal Anklänge an den Blues. Aber eigentlich geht es diesen vier jungen Männern drum, ordentlich abzurocken im Geiste der großen Bands der 60er und 70er Jahre. In der Beziehung ist „Get Outta My Way“ eine echte Entdeckung: Ohne Scheuklappen und künstliche Politur kommen die Songs daher – voll auf die Zehn, wenn nötig, mit gehöriger Dosis Gefühl und Hintergrundchören, wenn angebracht. Und vor allem mit Riffs und Melodien, die ins Ohr gehen. Classic Rock ist dafür die passende Schublade für diejenigen, die eine solche benötigen.
Die Themen der Songs: Das Spielen in einer Rock&Roll-Band und überhaupt der Lebensstil zwischen Kaffee Whiskey und Zigaretten, enttäuschte Liebe und die großen Pläne, die man hatte. Als Gäste haben sich die vier unter anderem den fabelhaften Steve Baker mit seiner Bluesharp eingeladen („All The Plans We Had“). Und auch Jessy Martens kann man im Hintergrund mit ihrer Röhre erkennen – kein Wunder, sind beide Acts doch bei Jan Fisher unter Vertrag.
Zwölf Songs, bei denen keine Langeweile aufkommt: The Wake Woods haben ein tolles Debüt rausgebracht. Manche sagen dazu: Retrosound. Ich sage: It‘s Only Rock & Roll – and I like it! Und weil das so schön zeitlos ist, ist es toll, dass es das Album auch auf Vinyl gibt.(Membran)