Schon seit Jahren hatte der britische Songwriter und Gitarrist Richard Townend an Liedern über die sieben Todsünden gearbeitet. Jetzt hat er das Album gemeinsam mit seiner Band The Mighty Bosscats veröffentlicht. Sieben Lieder zwischen Blues und Americana, sieben Lieder über das, was in unserer Welt falsch läuft.
Als Nina Van Horn vor zwei Jahren ihr Album über die Todsünden veröffentlichte, da erweiterte sie den Sündenkatalog um das, was nach ihrer Meinung heute außerdem zu den Todsünden gehört: Teilnahmslosigkeit und Krieg etwa. Townend beschränkt seinen musikalischen Lasterkatalog auf die sieben klassischen Todsünden. Doch als nicht wirklich religiöser Mensch sind seine Songs weniger eine feurige Bußpredigt als eine melancholische, teils auch wütende Beschreibung von alltäglichen Geschichten:
Da kann der hippe Businessman nicht genug bekommen vom süßen Wein, vom Geld und allem, was seiner Meinung nach das Leben zu etwas besonderem macht. Eine Frau missbraucht ihren Liebhaber nur für ihre schnelle Befriedigung. Und nach 15 Minuten ist Schluss. Ein verzogenes Kind schreit seinen Eltern zornige Worte entgegen. Aus lauter Stolz weigert sich ein Mann, sich in seinem Leben helfen zu lassen und erleidet immer wieder den gleichen Blues. Ein gieriger Geschäftsmann will seiner jungen Braut Diamanten schenken. Doch von ihnen tropft das Blut derjenigen, die für diese Steine gestorben sind. Ein Lied singt das Lied der Faulheit eines Mannes, der eigentlich gar nicht mehr aus seinem Bett aufstehen möchte. Und für mich die eindrücklichste Geschichte: Die Lebensbeichte eines Mannes in der Todeszelle, der als Jugendlicher eine Frau erschlagen hat, weil sie ihm nicht ihr Geld aushändigen wollte.
Ein eindrückliches Album – sehr zu empfehlen!