Man nehme eine ordentliche Dosis des von ZZ Top patentierten Texas-Boogie-Rock, ein wenig Gitarre von Stevie Ray Vaughan und einen Franzosen, der schon als Kind davon träumte, Gitarre zu spielen. Mit "Road To Texas" ist jetzt das Debüt von Phil "Mezcal" und seinen Mezcaleros erschienen.
Manche Geschichten entwickeln sich mit einer Geschwindigkeit, dass es fast unheimlich ist. Vor einem Jahr schrieb ich in diesem Magazin über Phil, der in seinem Homestudio in Paris an der Neuerfindung des texanischen Bluesrock im Geiste von ZZ Top arbeitete. Damals kritisierte ich noch, dass die Songs regelrecht nach einer kompletten Band verlangten.
Mittlerweile ist Phil Mezcal in die USA – genauer nach Texas – übergesiedelt und hat mit den Mezcaleros seine Band gefunden. Und mit der hat er genau dort weitergearbeitet, wo er in Paris aufgehört hatte. "Road To Texas" mag beim ersten Hören fast wie ein Klon von ZZ Top anmuten. Doch was die Mezcaleros spielen, geht über den simplen Bluesrock an vielen Stellen hinaus. Da finden sich Ausflüge nach Louisiana ("Cajun River") und ab und zu auch Anklänge an die Musik etwa eines Mark Knopfler. Und wenn die Dobro klagt, dann ist der Weg ins Mississippi-Delta zumindest vorgezeichnet. Das ist nirgendwo revolutionär entspricht aber immer dem Anspruch von Phil, Bluesrock für alle ohne Altersbeschränkungen zu machen.
Gespannt bin ich jetzt darauf, die Mezcaleros auch live zu erleben. Denn das dürfte dann der letzte nötige Schritt aus dem Heimstudio in die "reale" Welt sein.