Die 1981 gegründeten Lords of the New Church könnte man in gewisser Weise als Punk-Supergroup betrachten, gehörten doch ihre Gründungsmitglieder zu Bands wie The Damned oder den Dead Boys. Auch Mitglieder von The Clash oder Generation X spielten hier zeitweise mit. Doch musikalisch sind die Lords auch ein Vorläufer der Goth-Rock-Bewegung, die später etwa die Sisters of Mercy hervorbrachte.
Sänger Stiv Bators (ex-Dead Boys) und Gitarrist Brian James (ex-The Damned) gründeten die Lords nachdem sie sich von ihren jeweiligen Bands getrennt hatten. 1982 wurde das von der Kritik gelobte Debütalbum der Gruppe veröffentlicht, doch den eigentlichen Ruf erspielten sie sich durch ihre Konzerte, bei denen Bators sich ohne Rücksicht auf Verletzungen in waghalsige Stunts stürzte. Einmal soll er sich gar mit einem Mikrofonkabel fast selbst erhängt haben.
Als 1984 The Method To Our Madness erschien, war das der kreative Schlusspunkt einer Bandkarriere, die dennoch noch für etliche Jahre weiterlief. Letztmalig gelang es Bators und seinen Mannen, die ungebremste Energie des Punk im Studio zu entfesseln. Und gleichzeitig gelangen der Gruppe glaubwürdige Balladen, die teilweise gar mit Streichern untermalt wurden. Ein solch glaubwürdiges hartes Album bekam die Gruppe bis zu ihrer Auflösung 1988 nicht wieder hin.