Ist es Straßenmusik? Ist es Kunst? Auf jeden Fall ist es Jazz, was das polnische Trio The Jazz Statues macht. Doch mit ihren Auftritten in Fußgängerzonen oder bei Stadtfesten überschreiten sie nicht selten die Grenze zur komischen Performance. Dies allerdings kann man auf ihrem aktuellen Album nicht hören.
Die Musik ist eigentlich nicht wirklich etwas Außergewöhnliches. Wir hören ein Trio aus Saxophon, Gitarre und Bass. Sie spielen Jazz irgendwo zwischen Gypsy-Swing und Bebop auf einem ausgesprochen hörenswerten Niveau. Es macht Spaß, selbst solch abgenudelte Klassiker wie Take 5 von ihnen zu hören, aber ihre eigenen Nummern auf dem Mini-Album „The Jazz Statues Tour 2010“ sind noch besser.
Was einem dabei allerdings entgeht, ist der Eindruck, den man von ihnen live haben kann: Da stehen drei Männer wie vom Grünspan angelaufene Bronzestatuen in der Stadt. Und nur wenn sie in den aufgestellten Bechern das Geld klimpern hören, fangen sie an zu spielen. Und wenn nur zwei Geld bekommen, dann spielen auch nur zwei. Oder einer. Das ist konsequent. Und äußerst spaßig, wie man aus den Mitschnitten eines Auftrittes in Luxemburg sehen kann.