John Lee Hooker, Miles Davis und Roy Rogers entführen in heiße und bedrohliche Landschaften. Der von Jack Nitzsche produzierte Soundtrack „The Hot Spot“ funktioniert ohne den von Dennis Hopper produzierten Film mit Don Johnson.
Kann man eigentlich einen Soundtrack würdigen, wenn man den Film, für den er aufgenommen wurde weder kennt, noch zu kennen wünscht? Wenn man sich die Zusammenfassung für den Film „The Hot Spot“ von Dennis Hopper aus dem Jahr 1990 durchliest, dann ist man nicht unbedingt sofort gefesselt. Doch was Jack Nitzsche da als Soundtrack geschrieben hat, ist zu Recht eine Empfehlung in der Rubrik „Blues“ wert.
Rezensenten schildern den Film als Neuinterpretation des Film Noir der 40er Jahre: Don Johnson kommt als der große Unbekannte in eine Kleinstadt im Süden, jobbt als Gebrauchtwarenhändler, raubt ne Bank aus, wird von der Frau vom Boss angebaggert und findet schließlich die wahre Liebe bei einer anderen Angestellten.
Doch dann die Musik: John Lee Hooker und Miles Davis und Slide-Gitarrist Roy Rogers, manchmal auch noch unterstützt von Taj Mahal, fabrizieren eine schwüle, teilweise bedrohliche Musik, die so richtig in das Land des Blues passt. Man kann sich so richtig die staubigen Straßen der Kleinstadt vorstellen, die leere Bank, deren Angestellte alle rausgerannt sind, um ein Feuer zu löschen,… Hypnotische Rhythmen, stoische Gitarrenakkorde und dazu die einsame Trompete von Davis. Das ist eine Musik, zu der man eigentlich keinen Film mehr braucht.