Das ist eines von denjenigen Alben, die eine sofort schon mit ihrem Cover packen: Ein faszinierender und verführerischer Hintergrund mit altem und vor sich hinrostendenden amerikanischen Eisenbahnwagen dürfte garantiert das Interesse aller Country- und Americana-Fans finden. Und der Titel „Glory Bound“ spricht natürlich Bände über den sogenannten amerikanischen Traum zu den Zeiten, als das Fahren mit der Bahn ein Grundbestandteil der Veränderung des Lebens in einem Land war, das von sozialen und rassischen Rissen und Abgründen geprägt war. Ein Thema, das für viele heute immer noch aktuell ist.
Alle zwölf Songs wurden gemeinsam mit dem Bandkumpel Bryan McCann selbst geschrieben. Und tatsächlich denken und glauben The Grahams‘ (ein Duo aus dem Ehepaar Alyssa und Doug Graham), dass es lange Zeit eine ziemlich einzigartige Verbindung zwischen der US-amerikanischen Countrymusik/Americana und den Eisenbahnen und Bahngleisen des Landes gab. Sicherlich sind es zeitlos großartige Stücke wie Steve Goodmans „City of New Orleans“ und George Hamiltons „Canadian Pacific“, die ein Denken in diese Richtung unterstützen. Und das ohne noch weiter zurück in die Geschichte zu blicken hin zu Woody Guthries oder Cisco Houstons eigenen Beiträgen zum Thema.
„Glory Bound“ ist das zweite lange Album des Duos und erscheint gleichzeitig mit einem Dokumentarfildm über die Rolle von Musik und Eisenbahn in den USA. „Rattle The Hocks“ ist ein Film, der die eigene Reise der Grams auf dem Schienenstrang durchs Land dokumentiert.
Byron Berline (ehemals bei Bill Monroe, Dillard & Clark oder Stephen Stills) ist als Gast dabei und fügt ihre tolle vom Country geprägte Fiddle dem musikalischen Mix hinzu. Das ist eine sehr tolle Musik für moderne Cowboys mit einprägsamen Texten und umwerfenden instrumentalen Fähigkeiten. Wie schon der Opener sagt: ‚Sometimes I need to put the hammer down, this heart may bleed but it still gets me around, these engines whine when the pistons pound, this train is glory bound.‘ (12 South Records GRAM003)