Hot Jazz, Swing und ein wenig klassischer Blues der 20er Jahre bilden die Grundstoffe, aus denen The End Time Spasm Band ihre Musik zusammen mixt. Sechs eigene Titel und eine Version des Klassikers „St. James Infirmary“ finden sich auf der selbstveröffentlichten zweiten EP der Gruppe.
Wenn man sie mit den Squirrel Nut Zippers vergleicht, dann finden das die Musiker der End Times Spasm Band nicht wirklich schlimm. Beleidigt sind sie eher, wenn der Vergleich zu den Cherry Poppin Daddies. Damit sind zwei Koordinaten genannt, zwischen denen sich auch heute noch Swingbands im weitesten Sinne positionieren. Auf der einen Seite (die Daddies) die Rocker, die ein wenig Swing in ihre Nummern einbauen. Und dann die Bands, die dem Geist des Swing (in all seiner Vielfalt zwischen Glenn Miller und Django Reinhardt) wesentlich ehrfürchtiger entgegen treten.
Und hier gehören die Musiker der End Times Spasm Band eindeutig hin. Vorbilder sind natürlich die Hot 5/Hot 7 Gruppen von Louis Armstrong. Aber ganz bewußt musizieren sie auch im Geiste der Spasm Bands der 20er Jahre: Straßenmusik mit allen gerade zur Verfügung stehenden Instrumenten. Und es muss Musik sein, die die Leute sofort in ihren Bann zieht, wenn man abends nicht verhungern will.
Und so ist der Swing der Truppe einerseits musikalisch absolut catchy. Aber auch beim aufmerksamen Hinhören verlieren die Songs nichts von ihrem Reiz: Hier sind Songschreiber am Werke, die keine platten Parolen für Party oder Politik formulieren sondern eher lyrische Puzzles zum Enträtseln bieten.
#2 kann man nach eigenen Preisvorstellungen auf der Bandcampseite der Truppe kaufen. Es lohnt sich auf jeden Fall.