In Nashville sind The Cold Stares (Chris Tapp – g, voc und Brian Mullins – dr) seit Jahren eine der angesagten Rock/Bluesrock-Bands. Ihr Album „A Cold Wet Night and a Howling Wind“ ist dreckig, heftig und natürlich rockend.
Das Duo-Prinzip im aktuellen Garagen-/Bluesrock ist so schnell offensichtlich nicht auszureizen. Jenseits der beerdigten White Stripes und der hochgejubelten Black Keys sind es immer wieder neue Bands, die aus der scheinbaren Beschränkung eine Musik schaffen, die die Bluesfans ebenso wie die Indie-Rock-Gemeinde überzeugen kann. Wenn The Cold Stares als ihre Einflüsse neben den natürlichen Quellen Led Zeppelin und den beiden oben genannten Bands auch die Foo Fighters oder Queens of a Stone Age nennen, dann bekommt man einen kleinen Hinweis darauf, was einen erwartet auf ihrem 2012 veröffentlichten Album: Rock bis zum Abwinken mit einem Sound, der mehr nach Punkschuppen als nach Blues Hall of Fame am Sonntagmittag klingt. Und es gibt Songs, die genauso heftig auf die Fresse hauen. Etwa die Story über James, den Bruder von Jesus, der überall übersehen wurde. Oder eine runtergerotzte Fassung von „Parchman Farm“, die regelrecht zum Pogo auf dem Gefängnishof verleitet. Und wenn sie Peter Greens „Oh Well“ durch die Mangel drehen, dann ist auch dass brutaler Hardrock ohne jegliche Politur und von einer Energie, die ansteckend wirkt. Und genau das erwarte ich von Bluesrockern heute: dass sie mich mit ihrer Energie anstecken und nicht mit Virtuosität blenden. Gut gemacht!
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