Seit einigen Jahren haben sich The BluesBones aus Belgien mit ihren Konzerten eine ständig wachsende Fanschar nicht nur hierzulande erspielt. 2016 veröffentlichten sie mit „Double Live“ ein Doppelalbum, für das die Band Publikum als Zuhörer ins Studio eingeladen haben. Und die erlebten mehr als hundert Minuten Bluesrock vom Feinsten.
Manche Kritiker vergleichen Sänger Nico de Cock schon mal mit Eric Burdon oder Albert King. Wobei es natürlich ausgemachter Blödsinn ist, sich hier auf ein Mitglied einer Band zu konzentrieren. The Blues Bones sind eine Band mit eigenem Sound und einem eingespielten Gruppengefüge: Gitarrist Stef Paglia und Orgelspieler Edwin Risbourg spielen sich die Ideen zu. Paglia ist unüberhörbar Fan von Hendrix und Robin Trower. Risbourg steht in der Tradition solcher Rockkeyboarder wie Jon Lord, Brian Auger und Guy Fletcher. Und die Rhythmusgruppe mit dem neuen Bassisten Geert Boeckx und Schlagzeuger Dominique Christens liefern klassische Schuffle ebenso wie treibende Boogierhythmen oder setzen in den langsameren Nummern genau die richtigen Akzente.
Für den Livemitschnitt – das Publikum hört man immer nur kurz am Ende der Songs, es war wohl eher dazu da, die Band zu einer spannenden Performance zu zwingen – hat man sich etliche Songs aus den vorherigen Alben wie „Saved By The Blues“ ausgewählt. Und sie lässt sich teilweise gehörig Zeit für ausgedehnte Jampassagen. Nummern wie „Voodoo Guitar“ leiden unter der Überlänge, während andere lange Nummern wie „She’s Got The Devil In Her“ trotz mehr als zehn Minuten Spielzeit immer ihre Spannung halten.
Insgesamt ist „Double Live“ eine echte Empfehlung wert für alle Bluesrockfans. Und nach dem Hören des Albums wünscht man sich garantiert, diese fünf Musiker selbst einmal im Konzert zu erleben. Denn das ist eindeutig eine Live-Band, die sich voll in ihre Performance hineingeben und das Publikum von Anfang an gefangen nehmen.