Welcome to the Letter from the United Kingdom!
Happy New Year! May Germany and Germans have a great 2015.
Ich weiß nicht, ob Ihr jemals begonnen habt, etwas zu schreiben, nur um herauszufinden, dass man eigentlich was anderes schreiben möchte? Vielleicht verwandelt sich eine Einkaufsliste so in eine Liste: Was ich mir zum Geburtstag wünsche. Oder Du fängst eine Beschwerde etwa an Deine Bank an und endest damit, einen Brief an einen Freund zu schreiben, weil das einfach viel schöner ist.
Darren Weales 13. Brief aus dem Vereinigten Königreich
Dieser Brief aus dem UK sollte eigentlich komplett von der British Blues Exhibition handeln, die online entsteht und zu der 2015 auch ein Event geplant ist, das Leute besuchen können. Und weitere sollen folgen. Wenn ich das schon mal erwähnt habe, die Webseite ist www.britishbluesexhibition.co.uk. Und Ihr könnt sehen, wie die Seite wächst und Pläne für 2015 erscheinen. Schon jetzt gibt es dort auch schon ein Zitat einer deutschen Band zu entdecken, von 3 Dayz Whizkey.
Wie auch immer, um diese Briefe aus dem Vereinigten Königreich 2015 zu beginnen, wende ich mich lieber einem, oder besser: zwei, englischen Autoren zu. Einer ist P.G. „Plum“ Wodehouse, der andere Sebastian Faulks. Zusammen kommen sie, weil sie beide Romane schreiben, in denen Wodehouses großartige englische Figuren aus den 20er Jahren spielen: Bertie Wooster, ein junger Mann mit unabhängigen Gedanken und sein persönlicher Butler Jeeves. Jeeves liest anspruchsvolle Literatur, unter anderem den deutschen Philosophen Immanuel Kant.
Es gibt einen Trend zu Büchern, die im Stil oder mit den Figuren großartiger Autoren geschrieben werden. Ian Flemming (James Bond) und Sir Arthur Conan Doyle (Sherlock Holmes) sind Beispiele, wo neue Bücher geschaffen wurden mit ihrer Inspiration von jenseits des Grabes. „Jeeves and the Wessding Bells“ ist Sebastian Faulks Versuch mit PG Wodehouse, und er hat wirklich eine tolle Arbeit abgeliefert, einen neuen Roman mit einigen der berühmtesten Charaktere der englischen Literatur.
So wie wahrscheinlich viele Menschen glauben, dass Autoren der Qualität von Wodehouse und Flemming nicht ersetzt oder erfolgreich kopiert werden konnen, so glauben auch einige Menschen, dass das goldene Zeitalter des Blues – oder der großen Blueskünstler – vorüber sei. Für sie ist klar, dass es keinen neuen Howlin Wolf oder neuen John Lee Hooker geben wird. Dem Buchstaben nach haben sie natürlich Recht.
Doch wenn Sebastian Faulks einen PG Wodehouse-Roman schreiben kann, der des Originals würdig ist, warum sollten wir nicht nach der Musik eines neuen Wolfs, Hookers, oder gar eines neuen Muddy Waters Ausschau halten? Vielleicht sind sie schon da und spielen. Zum Beispiel war ich letztens sehr beeindruckt von dem was ich von dem Amerikaner Mikey Junior gehört habe. Aber Ihr solltet 2015 nach eigenen Blues Helden Ausschau halten.
Hier ist noch eine letzte Meldung für diesen Brief. Es gibt eine neue und eigenartige Entwicklung im Blues, die grad erst begonnen hat, einen Versuch, ein wenig alternatives Branding für den Blues zu finden. Man bezeichnet Blues jetzt als Indie B. Indie-Musik klingt heutzutage ein wenig moderner. Begonnen hat das bei Facebook. Man kann das unter facebook.com/groups/INDIEB verfolgen. Was wird sich daraus ergeben? Das bleibt abzuwarten, aber von 2015 ist noch genügend Zeit übrig, in der was passieren kann.