Sie kommen aus Los Angeles. Doch auf dem 2010 erschienenen Debüt „Boogie Disease“ klingen The 44s eher wie eine Kreuzung aus Chicago Blues und der kalifornischen Westküste. Nicht nur als Produzent sondern auch als Gastmusiker war da auch Kid Ramos von den Fabulous Thunderbirds mit an Bord.
Heute ist die Truppe um Sänger und Gitarrist Johnny Main in einer ganz anderen Besetzung unterwegs. 2010 spielte noch Tex Nakamura die Harp. Der war vorher einige Jahre als Sänger und Harpspieler mit WAR unterwegs. Am Bass, den heute Mike Hightower spielt, fand man damals Mike Turturro. Aber eigentlich war damals das Rezept schon klar: Groovender und treibender Blues und Boogierock, der mal an Canned Heat, mal an ZZ Top oder auch an George Thorogood erinnert. Und in den langsameren Nummern merkt man auch ein wenig das lateinamerikanische Temperament. Schließlich kommen die Musiker aus dem familiären Umfeld von Los Lobos und waren mit ihnen auch schon auf Tour unterwegs.
Ihre Instrumente sind samt und sonders einige Jahrzehnte alt – doch wie The 44s schon auf dem Debüt den Bluesrock spielen, ist sofort überzeugend: Das ist eine Band, die jedem einzelnen Platz für seinen Part lässt und wo doch immer die Band als Ganzes wichtig ist. Hier spielt sich niemand in den Vordergrund. Und bei Soloparts merkt man: Jeder einzelne der vier ist ein absolut großartiger Musiker. Wahnsinn etwa, was Nakamura bei „Blowin Like Hell“ aus seiner Harp herausholt. Im Gegensatz zu den meisten Bluesrockern können die vier auch wirklich langsame Blues überzeugend spielen, ohne in kitschige Rockballadensounds zu verfallen. Man nehme nur ein Stück wie „Commiting a Crime“ als Beispiel.
Auf „Boogie Disease“ finden sich neun Songs, sechs stammen von Musiern wie Lester Butler, William Clarke und natürlich von Willie Dixon und Howlin Wolf. Ein Stück, das Instrumental „Johnny Cochino“ hat Kid Ramos geschrieben. Und der Titelsong und „Pull My Strings“ sind Kompositionen der Band. Ein auch im Abstand noch völlig überzeugendes und erfreuliches Debüt!