Amy Winehouse mag nicht das richtige Vorbild sein für eine junge Frau, die Sängerin werden will. Doch Soulpop kann man zum Glück nicht nur auf die Art von Winehouse lernen, wie Tara Priya mit ihrer ersten EP zeigt.
Sie schreibt Gedichte und Erzählungen und gewinnt damit Preise. Seit sie vier Jahre alt ist singt sie und spielt das Klavier. Und auch Schlagzeugerin in einer Jazzband war Tara Priya schon in ihrer Schulzeit. Auch wenn sie eigentlich Wirtschaft an der Columbia University studierte, hat sie gleichzeitig Gesangsunterricht in Klassik und Jazz belegt. Zu viel für eine junge Frau? Nein, nicht wirklich. Denn es ist vor allem Soulmusik, die sie machen will.
Und so ist ihre selbstbetitelte EP ein weiterer Beitrag zum Retro-Soul in der Nachfolge von Amy Winehouse. Doch braucht Priya nicht die Drogen oder die kaputtgehenden Beziehungen, um tieftraurige und doch kraftvolle Lieder zu schreiben. Dafür hat sie in ihrem familiären Umfeld bereits genügend Leid erlebt und sich mit der Musik daraus befreit. Ihre aus dem Iran stammende Mutter starb früh an Krebs. Und es waren die Stunden auf der Bühne – ob nun bei klassischen Aufführungen oder als Jazzsängerin in Cafés, die als Flucht und Möglichkeit, die Trauer auszudrücken, halfen. Lieder wie "Wounded" oder "Rollin'" sind eben nicht nur traurig sondern gleichzeitig auch von einer Kraft erfüllt, die sie weit vom Jammerpop der normalen Veröffentlichungen derzeit platzieren.