Mit dem 1991 erschienenen Album Like Never Before kehrte Taj Mahal nach mehreren Kinderplatten zu seiner eigenen Musik zurück. Wobei die hier eine entspanne Mixtur aus Blues, Soul, R&B und Weltmusik ist.
Wenn es bei Taj Mahals musikalischer Karriere eine Konstante gibt, dann ist das die Vielfalt. Vom klassichen Blues hat er sich im Laufe der Jahrzehnte immer weitere Bereiche der Musik erspielt: hawaiianische und afrikanische Folklore ebenso wie Reggae oder Soul. Auch wenn für viele Fans gerade der bluesige Mahal das Argument für einen Plattenkauf ist, so lohnen doch auch seine Ausflüge in andere Gefilde nicht nur ein kurzes Hinhören.
Ein Beispiel dafür ist das 1991 erschienene Album Like Never Before. Hier finden sich in einem leider im zeitlichen Abstand ziemlich gewollt klingenden elektronisch geprägten Klangbild die verschiedensten Einflüsse – sei es in eigenen oder in gecoverten Titeln wieder. Da ist der Reggea von Scattered neben dem Souligen River of Love, da findet sich eine Neufassung von Cakewalk Into Town, wo Mahal mit Dr John gemeinsam musiziert.
Überhaupt sind auf dem Album eine Menge Gastmusiker zu finden, die man auf einem Bluesalbum nicht erwartet hätte, die hier aber die Songs entscheidend mit prägen: die 80er Jahre Helden Hall & Oates singen gemeinsam mit Sheryl Crow im Background von Don’t Call Us, die Pointer Sisters bellen die Backgroundvocals in Love Up,… Und ganz spartanisch nur mit Piano und Sonny Rhodes an der Lap Steel Guitar wird Little Walters Blues With A Feeling zelebriert – spannend und ganz ohne Bluesharp…
Was heute angesichts der traditioneller eingespielten Alben von Taj Mahal stört, ist die starke Verwendung programmierter Synthesizer in ihrem sterilen Sound der 80er Jahre. Aber damals hat selbst B.B.King Alben veröffentlicht, die man dieses Mankos wegen heute nicht mehr hören mag. Doch hier ist die Musik (anders als bei Kings damaligen Platten) wesentlich stärker und vermag auch heute trotz der Mängel zu überzeugen.