Zwei stilbildende Musiker aus zwei Generationen des Blues arbeiten mehr als zwei Jahre zusammen. Für die Aufnahmen zu „TajMo“ haben Taj Mahal und Keb Mo so verschiedene Musiker wie Billy Branch, Sheila E, Colin Linden oder Joe Walsh zusammen gerufen. Herausgekommen ist ein Album zwischen Bluesklassik, Zydeco, Afrika und Karibik.
Es war Taj Mahal, der in den 90er Jahren half, dass Keb Mo seinen ersten Plattenvertrag erhielt. Er selbst hatte Ende der 60er Jahre seine ersten Alben veröffentlicht und seither immer wieder die Grenzen zwischen Folk, Blues, Jazz, Pop und Weltmusik ausgereizt. Mo selbst wurde zunächst hauptsächlich durch eher klassische vor allem akustische Bluesversionen berühmt.
Die Sehnsucht nach Mississippi steht am Anfang der gemeinsamen Reise. Billy Branchs Bluesharp und die Gitarren werden kontrastiert von fetten Bläsern. Reizvoll der Kontrast zwischen der rauhen Stimme Taj Mahals und dem sanften Organ von Keb Mo. Mit „Don’t Leave Me Here“ ist der Weg klar vorgezeichnet: Blues in all seinen Varianten zwischen Delta und Großstadt, zwischen afrikanischen Wurzeln und Soul, Karibik und Louisiana. Da wird der uralte „Diving Duck Blues“ von Sleepy John Estes, den Mahal schon auf seinem zweiten Album gespielt hatte, als akustisches Duett der zwei Sänger und Gitarristen als Wohlfühlnummer neu interpretiert. Aus „Squeeze Box“ von The Who wird eine Zydeco-Nummer. Kubanische und afrikanische Einflüsse finden sich in Taj Mahals „Soul“, Johnny Mayers „Waiting For The World To Change“ kommt als Gospelpredigt daher.
Und immer ist da diese Freude zweier großartiger Musiker zu spüren, gemeinsam zu musizieren: Das ist ein freudvolles, zutiefst anrührendes Album für heiße Sommertage und ein Beispiel dafür, wie man heute Blues auch für das Mainstreamradio tauglich machen kann. Pures Hörvergnügen!