Mit seiner Band „The Jukes“ oder unter dem puren Nachnamen Saffer hat der Leipziger Songwriter Stefan Saffer in den letzten Jahren schon diverse Alben veröffentlicht. Mit dem aktuellen Werk „From Rebellion To Redemption …And Then Back“ hat das junge Label Cactus Rock Records seinen Beginn als „echtes“ Label markiert.
Manchmal helfen einem Pressetexte überhaupt nicht weiter. Wenn man bestimmte Musikstile einfach nicht verfolgt hat wie meine Wenigkeit den deutschen Independent-Rock der 90er Jahre. Ansonsten wäre ich wohl damals schon über den Namen Stefan Saffer gestolpert, der damals als Gitarrist der Band Stranded Jayhawks im Vorprogramm von Nirvana und ähnlichen Bands unterwegs war. Aber eigentlich kommt der Leipziger ja aus der Folkszene. Und das hört man dem aktuellen Album „From Rebellion To Redemption … And Then Back“ auch ganz deutlich an.
Entstanden ist das Soloalbum mit Unterstützung zahlreicher Freunde nicht allein im Studio sondern auch in Backstage-Räumen von Clubs oder in der Wohnung des Künstlers. Und das macht einen der Reize der Scheibe aus: Man fühlt sich bei den Songs als Gast intimer Jamsessions: Ob da die Gitarre von Saffer von Akkordeons oder einer einsamen Trompete unterstützt werden oder aber die bemerkenswerte Sängerin Angela Hofmann traumhafte Harmonie-Vocals beiträgt. Alles ist auf den kleinen Rahmen abgestimmt und lässt einen in zumeist melancholische Songwelten eintauchen und sich auf Gedankenreisen zwischen imaginäre Steppen und europäische Landstraßen begeben. Wenn sich manche beim Hören von Ferne an Tom Petty oder die Folk-Nummern von Neil Young erinnert fühlen, dann ist das natürlich etwas weit hergeholt. Aber wer solche Hilfskrücken braucht, um sich die Lieder zwischen Country, ein paar irischen Anklängen und Rockabilly einzusortieren, hat zumindest mal eine Groborientierung.
Ach so: Zu den Texten der Lieder kann ich leider kaum wirklich was sagen. Denn – und das ist eigentlich der einzige ernsthafte Kritikpunkt an dem mehr als hörenswerten Album – das Booklet ist gelinde gesagt eine Frechheit, für die der Designer geteert und gefedert gehört. Winzige hellgraue Schrift auf zumeist schwarzem Fotohintergrund! Völlig unleserlich selbst die Titel auf der Rückseite der CD-Hülle….
Erhältlich ist die Scheibe über das Label Cactus Rock Records, dem man zu den bisherigen eigenen Veröffentlichungen nur gratulieren kann. Wir hier sind schon gespannt, was aus dem Erzgebirge demnächst für neue Musik zwischen Rootsrock und Country auf uns zu kommt.