Nicht nur für Muddy Waters fungierte Johnny Winter als Produzent. Gemeinsam mit Willie Dixon versuchte er Sonny Terry zum Chicago-Blues zu bekehren. Herausgekommen ist ein Album mit großartigem Harmonika-Blues.
Die Mundharmonika ist aus der Geschichte des Blues ebenso wenig weg zu denken wie etwa die Slide-Gitarre. Sonny Terry gehörte zu den ersten Harmonika-Spielern, die live und auf Platten einem großen Publikum bekannt wurden. Schon als Teenager spielte er in Nord Carolina mit Blind Boy Fuller. 1938 gehörte er zu den Stars des Konzerts „Spiritual To Swing“ in New York. Und gemeinsam mit seinem langjährigen Partner Brownie McGhee bereiste er die ganze Welt.
Gemeinsam standen die beiden auch als Beispiel für den Blues der amerikanischen Ostküste, Piedmont-Style genannt. Dieser im Vergleich zum Delta-Blues wesentlich sanftere Blues ist stark vom Ragtime geprägt.
Das 1984 eingespielte Album „Whoopin'“ zeigt Terry allerdings in ganz anderem Stil. Johnny Winter, der schon Muddy Waters späte Platten produziert hatte, wollte Sonny Terry mehr in Richtung des rauhen Delta-Blues bringen. Und so spielt er auf der bei Alligator erschienenen Scheibe viel Slide-Gitarre, währen Willie Dixon gewohnt souverän den Bass zupft. Winter spielt sich übrigens in keinem Fall dabei in den Vordergrund. Das Ergebnis ist eine erstaunlich lebendige und energiegeladene Platte, auf der Terry seine markanten Harmonika-Phrasen mit seinem rauhen Gesang kombinieren kann. Für Freunde virtuosen Harmonika-Blues eine eindeutige Empfehlung.