Es dauerte ein paar Jahre, bis Sonny Landreth mal wieder ein reines Bluesalbum auf den Markt brachte. „Bound By the Blues“ präsentiert den Slide-Gitarristen im reduzierten Trio und lässt im dabei den Raum, einige der schönsten Slide-Gitarren-Linien zu spielen, die man seit langem gehört hat.
Selten sind es Coverversionen, die mich bei einem Album sofort gefangen nehmen. Doch wie Sonny Landreth „It Hurts Me Too“ interpretiert, ist schlicht ergreifend. Ohne dem Song selbst irgendwie Gewalt anzutun, spielt er dieses Stück, als wäre es schon immer sein eigenes gewesen: Die Slide-Gitarre klingt bluesig wie lange nicht, der Gesang ist beseelt und lässt keinen Zweifel daran, dass hier niemand einfach nachsingt, sondern sein eigenes Seelen- und Gefühlsleben in das Lied einbringt. Mit dem Instrumental „Firebird Blues“ setzt er dem verstorbenen Johnny Winter ein Denkmal, zelebriert dessen Art, Texasblues und das Mississippi-Delta in einem Solo zu vereinen.
Bei Big Bill Broonzys „Key To The Highway“ meint man gar gleichzeitig Anklänge an das Spiel sowohl von Buddy Guy als auch von Jimmy Reed zu vernehmen: Das ist Gitarrenspiel auf einem Niveau, was heute nur noch Leute wie Derek Trucks und ein paar wenige andere können. Auch Jonsons „Walking Blues“, Stücke von Elmore oder Skip James oder anderen klingen von vorn bis hinten nach „echtem“ Blues und gleichzeitig ganz und gar nach Landreth, der hier sein einzigartiges Slide-Spiel ganz ins Zentrum rückt.
Dieses Album ist ein Pflichtkauf für jeden Bluesfan!