Ursprünglich stammt Gitarrist Sherman Robertson aus Louisiana. Aufgewachsen ist er in Texas. Und so ist seine Musik eine Mixtur aus Blues, Zydeco und klassischem Rhythm & Blues. Einen Auftritt aus dem Jahr 1999 bei „Blues on the Farm“ hat das Blues Archive zusammen mit ausführlichen Interviews veröffentlicht.
Los geht es nach einer Vorstellung Robertsons mit „Cold Shot“: Die Gitarre singt und schreit, kreischt und schmeichelt manchmal. Die Band legt einen harten Groove darunter. Robertson sucht ständig den direkten Blickkontakt zu seinen Mitmusikern und nimmt deren Ideen auf. Es folgen 11 Minuten „I Wanna Boogie“, „Home of the Blues“, eine endlose Verneigung vor Jimi Hendrix mit „Red House“ und dann noch zwölf Minuten „I Don’t Want No Woman“. Das ist Texas Blues in der Nachfolge von Freddie King, Stevie Ray Vaughan und anderen. Und das britische Publikum folgt begeistert den endlosen Gitarrenlinien Robertsons.
Immer wieder werden die Songs des Auftritts unterbrochen von Erzählungen Robertsons für das Blues Archive. So kann man den Weg des Gitarristen von Clifton Chenier, Rockin Dopsie und anderen Musikern nachvollziehen, bevor er als Solist seinen Weg begann. Und genau das ist Was diese DVD aus zahlreichen Veröffentlichungen von Live-Mitschnitten heraushebt, sind die Bonusmaterialien. Es gibt zwei lange Interviews mit Robertson aus verschiedenen Jahren. Hier erzählt er nicht nur aus seinem Leben sondern auch, wie sich seine Musik, seine Form des Blues entwickelt hat. Ein drittes Interview wurde mit Mike Vernon geführt, der Robertson damals zum Anlass nahm, wieder als Bluesproduzent aktiv zu werden und dafür auch ein neues Label zu gründen.
Seit Robertson 2012 einen Schlaganfall hatte, ist von ihm nichts Neues mehr erschienen. Auch sein Konzertkalender ist leer. So ist „Takin You To Texas“ eine tolle Möglichkeit, sich die Musik eines fantastischen Gitarristen und sein Leben in Erinnerung zu rufen. (Blues Archive/JSP)