Es ist ungeheuer spannend, die Entwicklung junger Musikerinnen und Musiker zu beobachten. Samantha Fish wurde von Thomas Ruf erstmals als eines der Girl With Guitars beim Blues Caravan hierzulande präsentiert. Und schon ihr Solodebüt „Runaway“ machte neugierig auf mehr. Mit „Black Wind Howling“ hatte sie sich hauptsächlich den heftig dreckigen Bluesrocksounds verschrieben. Album Nummer drei ist jetzt ihr bisheriges Meisterstück.
Nein: die deftigen Riffgewitter des letzten Albums sind nicht mehr so im Vordergrund. Pech für die reinen Bluesrocker. Samantha Fish ist jetzt als Musikerin und Songschreiberin so erwachsen, dass sie von rockig treibenden Stücken bis hin zu sehnsuchtsvollen Balladen nahtlos hin und her wechseln kann. Man merkt ihr an, dass sie in den letzten Jahren viel mit Mike Zito, einem der profiliertesten Songschreiber für mich in der gegenwärtigen Szene, unterwegs war. Sie hat keine Angst davor, Verletzlichkeit und Schwäche ebenso zu zeigen wie Power und Direktheit.
Das macht aus „Wild Heart“ ein wirklich tolles Album zwischen Blues, Bluesrock, souligen Anklängen und einem Schuss Americana. Reinhören, kaufen und gerne auch verschenken! Damit kann man auch Bluesneulinge erreichen. (ruf/in-akustik)