Es ist die Stimme, die einen vom ersten Ton an gefangen nimmt. Ruthie Foster ist nicht einfach eine Folk-, Gospel- oder Soulsängerin. Sondern sie hat das leider selten gewordene Talent, ihre Seele in jedem Ton aufstrahlen zu lassen. Mit „The Truth According To Ruthie Foster“ erscheint jetzt das siebente Album der texanischen Sängerin.
Die Vergleiche sind immer die gleichen, die gezogen werden, wenn eine halbwegs individuelle Stimme zu entdecken ist: Aretha Franklin, Ella Fitzgerald, Billie Holiday,… Auch Ruthie Foster kommt um solche Vergleiche nicht herum. Aber sie spielt auch damit. Denn hatte man bei Aretha Franklin irgendwann gesagt, sie könne selbst das Singen eines Telefonbuchs zu einem transzendentalen Erlebnis machen, dann erweitert sie das in der Vorstellung ihres aktuellen Albums „The Truth According To Ruthie Foster“ um Wäschelisten, über die sie jammen könnte und ihre Zuhörer glücklich nach Hause entlassen könnte.
Mit The Truth bringt die Sängerin und Songschreiberin ein Album heraus, was einerseits ihre tiefe Verwurzelung im Blues hören lässt, andererseits auch dem Soul aus Memphis und dem Gospel ihrer Kindheit Referenzen erweist. Untersützt wurde sie bei den Aufnahmenvon Produzent Chris Goldsmith (Charlie Musselwhite, The Five Blind Boys of Alabama), Gitarrist Robben Ford und den Memphis Horns. Herausgekommen ist ein Album, was mal wieder nicht die musikalische Revolution ausruft, aber in seiner der Tradition des klassischen Soul verhafteten Art hervorragend in die Retro-Soul-Welle passt.
Dabei sind Genre-Bezeichnungen der ehemaligen Navy-Angehörigen ziemlich egal. Hauptsache es ist Musik, die sie bewegt. Und das tut das Album sicherlich.