Werke der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina stehen ebenso auf dem Programm eines Konzertes am 5. Juni in der Greifswalder St. Josefs-Kirche wie Kompositionen von Bach oder Guillaume de Machauts (1300-1377). Dargeboten werden sie von Elsbeth Moser (Bayan) und Nicolas Altstaedt (Cello).
Die Schweizerin Elsbeth Moser zählt zu den herausragenden Akkordeon-Virtuosen unserer Zeit und hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Instrument nicht länger als pures Folklore-Instrument gilt. Seit 1983 lehrt die Professorin an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Die westliche Erstaufführung der „Sieben Worte“ der führenden russischen Gegenwartskomponistin Sofia Gubaidulina auf Gidon Kremers österreichischem Kammermusikfest Lockenhaus brachte Elsbeth Moser und ihrem Instrument einst den internationalen Durchbruch. Mit Sofia Gubaidulina verbindet sie eine langjährige tiefe Freundschaft. Vor allem durch die Kompositionen Gubaidulinas, die Elsbeth Moser etliche Werke widmete, ist das Bayan für die Neue Musik entdeckt worden. Dabei hat es ungekannte Ausdruckmöglichkeiten gewonnen, u.a. naturalistische Effekte, die mit einer besonderen Balgtechnik Seufzen, Stöhnen, Schreien imitieren.
Die 79jährige Gubaidulina ist Gast der 64. Greifswalder Bachwoche, als deren Schluss- und Höhepunkt am Sonntag, 6. Juni, 19 Uhr, im Dom St. Nikolai, ihr „opus magnum“, die „Passion und Auferstehung Jesu Christi nach Johannes“ mit zwei Chören, Solisten und großem Orchester aufgeführt wird. Am Samstagabend dagegen erklingen Werke Gubaidulinas in kammermusikalischer Intimität. Die spezifische Expressivität des russischen Knopfakkordeons Bayan verbindet sich dabei mit dem Klang des Violoncellos, das ungeachtet seines über Jahrhunderte fast gleich gebliebenen Erscheinungsbildes seinerseits eine differenzierte Klangkarriere durchgemacht hat: vom eher nüchternen Generalbass über die romantische Gefühlsstimme bis zum beliebten Experimentierinstrument avantgardistischer Komponisten. Idealer Interpret dafür ist der 28jährige deutsch-französische Cellist Nicolas Altstaedt, der kürzlich für sein „kleines Lebenswerk“ mit dem renommierten „Credit Suisse Young Artist Award 2010“ ausgezeichnet wurde. „Kleines“ Lebenswerk allein deshalb, weil ein Alterslimit von dreißig Jahren besteht! Der mit zahlreichen weiteren Preisen Ausgezeichnete trifft sich regelmäßig zu Kammermusik-Sternstunden mit Gidon Kremer, Yuri Bashmet oder Daniel Hope. Als Konzertsolist sorgt er für Jubelchöre – demnächst mit den Wiener Philharmonikern.
Datum: | 05.06.2010 | |
Uhrzeit: | 22:00 Uhr | |
Veranstaltungsort: | Katholische Kirche St. Josef | |
Besetzung / Spielplan: |
Werke von Johann Sebastian Bach und Sofia Gubaidulina Elsbeth Moser, Bayan Nicolas Altstaedt, Violoncello |
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Kartenpreise: | (I) 10.00 EUR ermäßigt: (I) 7.00 EUR |