2012 startete der französische Gitarrist/Sänger Renaud Villet sein Soloprojekt Rivherside. Was als traditionelle One-Man-Band begann, ist heute ein Projekt, was Bluesrock mit Elementen aus Hiphop und Electro kombiniert. Mit dem im Juni 2016 veröffentlichten Electaw Blues Album ist Rivherside jetzt beim niederländischen Label Black & Tan angekommen.
Die Kombination von Blues und Electro ist in den letzten Jahren in verschiedenen Ländern auf verschiedene Weise probiert worden. Projekte wie Mississippi Big Beat aus Ungarn etwa konnten selbst eingefleischte Electro-Popper und Depeche Mode Fans begeistern. Ähnlich klingen auch die Songs von Rivherside: stoische Rhythmen, gesampelte Gitarrenriffs, Scratching vom DJ im Hintergrund. Und ab und zu kommen auch Hiphop und Beatbox zu Gehör.
Normalerweise bin ich bei solchen Experimenten nicht leicht zu begeistern. Oft hört man mehr den Willen zur Fusion als ein wirklich gelungenes Werk. Bei Rivherside allerdings sind die Songs in sich absolut stimmig und mitreißend. Der Blues wird hier nicht vergewaltigt und in neue Formen gezwungen sondern scheint sich organisch und selbstverständlich in diese neue Richtung zu entwickeln. Manchmal erreichen sie gar die hypnotische Tiefe der Stücke von RL Burnside in seinen späten Lebensjahren.
So ist das Electraw Blues Album eine echte Empfehlung für all die Bluesfans, die innerlich bereit sind, sich auf ungewohnte und aufregendene Entdeckungsfahrten jenseits der tausendsten Kopie von Sweet Home Chicago zu begeben.