Die Band des Posaunisten Randy Oxford aus Seattle spielt heftigen Soulblues und Funk. Auf ihrem aktuellen siebenten Album kann man als Sängerin auch die Bassistin Polly O‘Keary hören, deren Soloalbum „Compass“ wir vor einigen Wochen ebenfalls rezensiert haben.
Vor einigen Jahren hab ich mal ein Special über Soulbands in Seattle und Umgebung geschrieben, über Bands wie The Soul Senate und andere. Posaunist Randy Oxford und seine Band ist mir damals (da ich die Recherchen nur im Internet gemacht habe) durch die Lappen gegangen. Und das ist schade. Oder auch nicht – denn heute ist es an der Zeit, der seit mehr als zehn Jahren bestehenden Band ein wenig Aufmerksamkeit zu widmen.
Das hier ist nicht die übliche Retro-Soul-Band, die sich allein am Stil von Stax, Atlantic oder Muscle Shoals orientiert. Das ist auch nicht die Soul-Blues-Band, denen man die Liebe zu den Blues Brothers in jedem Song anhören würde. Hier ist eine Gruppe von zur Zeit sechs Musikerinnen und Musikern, die fast alle auch als Songwriter aktiv sind und dabei ganz unterchiedliche musikalische Vorlieben erkennnen lassen. So decken die Songs (bis auf Paul Simons „One Trick Pony“ alle von Bandmitgliedern verfasst) von rockig („Run Over“) bis klassisch-dramatisch („The Loudest Thing“), von Funk bis Latin („Your Love“) die verschiedensten Spielarten ab. Und den Gesang übernehmen abwechselnd gleich vier Musikerinnen und Musiker. Vor allem die etatmäßige Saängerin Ady Jama und die Bassistin Polly O‘Keary muss man hier als besonderes herausragend erwähnen.
Insgesamt ein wirklich tolles Album, mit dem man auch die Tänzer begeistern kann.