Kann man als glücklicher Mensch wirklich gute Popmusik schreiben oder kommt man unwillkürlich sofort in den Bereich billiger Schlager? Raina Rose, die sich selbst gern als unbekannte Folksängerin bezeichnet, hat mit ihrem aktuellen Album „Caldera“ eine Sammlung von Liedern vorgelegt, die in ihrer Ruhe und Direktheit zeigen, wie es geht.
 

Ok, manche Sätze sind einfach Klischees: Wenn Raine Rose singt „Woman is made to cry, man is made to lie“ („Swing The Gates Wide“), dann liegt dieser Vorwurf auf der Hand. Doch werden diese Sätze aufgefangen in verträumten und wie beiläufig dahinziehenden Melodien, die zartester Folkpop sind. „Caledera“ ist ein Album, um dabei stundenlang zu träumen. Es ist eine Scheibe, mit der man selbst Fans von Katie Melua davon überzeugen kann, das es immer noch besser und kitschfreier geht, ohne gleich in intellektuelle Höhen zu entschweben. „Caldera“ ist ein träumerisch schönes Folkpopalbum. Nicht mehr – nicht weniger!