Die Nachricht kam über meinen Briefkasten bei Jamendo: Drunksouls brauchen mal wieder Eure Hilfe. Ladet Euch „No More Fightin“ kostenlos herunter und unterstützt damit die Band.
Solche Hilfsanfragen sind im Zeitalter von Web 2.0 nichts wirklich neues. Und von den französischen Reggae-Funk-Punk-Rockern hatte ich auch schon andere derartige Anfragen erhalten. Etwa, weil sie so die Chance bekamen, im Pariser Olympia aufzutreten. Doch dieses mal machte mich die Fortsetzung der Mail neugierig: Durch möglichst viele Downloads soll die Band in die wöchentliche Playlist 7 aufgenommen werden. Da hatte ich noch nie etwas von gehört. Der Link deutet auf meine derzeitige Lieblingscommunity ReverbNation hin. Doch als ich dort ankam, dachte ich, ihr wäre bei Microsoft Windows gelandet.
Und so ganz täuschte mich der erste Eindruck nicht. Mit dem Ende 2009 gestarteten Projekt Playlist 7 will ReverbNation junge Bands aus promoten. Jede Woche werden 50 Titel ausgewählt und zur Abstimmung gestellt. Die sieben Bands mit den meisten Downloads im Zeitraum werden dann als Playlist der Woche zum kompletten Download angeboten.
Und hier kommt Microsoft ins Spiel. Denn Windows 7 ist der Sponsor der Aktion. Mit einer kleinen Werbung nicht in der Musik sondern in den mit herunter geladenen Covers verewigt sich der Software-Gigant. Nun mag mancher ja reflexmäßig zu Weihwasser und Kruzifix greifen. Doch eigentlich ist so eine Art des Sponsorings nicht das Schlechteste, was unabhängigen Musikern passieren kann. Denn abgesehen von der kaum zu bezahlenden Werbung für die eigene Musik erhalten die Künstler von ReverbNation auch noch eine Bezahlung! Und da kann ich nur sagen: Sollen sie zahlen – es kommt bei den richtigen Leuten an. Und die Drunksouls hab ich natürlich gleich unterstützt. Deren Musik kann man gerade bei grauem Himmel immer mal wieder zur Aufmunterung hören.