Zwischen beschwingtem Rock & Roll und mitternächtlichen Jazz-Balladen, Blues und Rocksongs – der New Yorker Gitarrist und Songwriter hat auf seinem zweites Album „The Levee“ die verschiedensten Stile zusammengeführt. Dass daraus ein dennoch absolut rundes und stimmiges Werk geworden ist, liegt auch an einer hervorragenden Band – und an Produzent Duke Robillard, der auch ein Solo beisteuerte.

Fur Fans von Duke Robillard, Al Basile und anderen Grenzgängern

Dammbrüche sind nicht umsonst gefürchtet: Wenn plötzlich all das angestaute Wasser sich Bahn bricht, dann wird alles fortgerissen, was sich im Weg befindet. Zurück bleiben Schlamm, Zerstörung und heilloses Durcheinander. Dieses Album gleicht (auch wenn das grafisch schön gestaltete Cover es andeutet) keinem Dammbruch, eher einem kontrollierten Fluten einer Region, um Zerstörungen vorzubeugen. Aber – und hier stimmt das Bild vom Damm dann doch wieder – man merkt, welch verschiedenen Einflüsse Gitarrist und Songwriter Petey Hop über die Jahre in sich aufgenommen hat: Klassischen Swing und Rhythm & Blues, den seine Eltern liebten, den Blues und Rock&Roll der 60er Jahre, den die Geschwister hörten, die Rockmusik der 70er hin zum Vorkriegsblues und Jazzpop: Wir wählen uns nur selten die Musik aus, die in unserem Leben bedeutsam wird. Aber alles das in eine eigene Welt zusammen zu fassen, ist eine Heidenarbeit. Petey Hop kann so – ohne sich selbst untreu zu werden einerseits klassisch anmutende Folkblues-Nummern wie „Porter“ inklusive Fingerpicking mit ebenso klassisch anmutendem Rock & Roll („Out All Night“ ist einfach ein fantastischer Partysong!) und dem düster drohenden Titelsong kombinieren und zeigt uns so die verschiedensten Facetten. Und wenn er auf der E-Gitarre eines seiner Solos spielt, dann fühlt man sich an all die „Ahnen“ zwischen Lonnie Johnson, T-Bone Walker, B.B. King, Chuck Berry – und auch Chet Atkins – erinnert.

Dass „The Levee“ ein wirklich bemerkenswertes Album geworden ist, liegt auch an der fantastischen Band, die Hop hier gemeinsam mit Produzent Duke Robillard ins Studio geholt hat: Von der variablen und stehts im Bauch fühlbaren Rhythmusgruppe (Nick Longo – dr, Anthony Candullo – b) über Jeremy Baum, der zwischen Piano, Orgel oder Wurlitzer wechselt bis hin zu den Sasophonisten Chris DiFrancesco und Ian Bennett: Hier sind Musiker am Werk, die die ganzen Stilwechsel problemlos mitgehen können. Und die dem Ganzen dann noch durch einen wundervoll eleganten Sound Einheitlichkeit verleihen. Erhältlich ist das Album lediglich über www.peteyhop.com oder iTunes.