Nachdem Songwriter Peter Karp in den letzten Jahren vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Sue Foley in Erscheinung trat, ist 2017 ein neues Soloalbum auf den Markt gekommen. Auf „Alabama Town“ erzählt er, immer tief im Blues verwurzelt, persönliche Geschichten aus dem alltäglichen Leben. Zu Gast im Studio waren unter anderem Mick Taylor, Todd Wolfe, Harpspieler Dennis Gruenling und Garth Hudson.
Eine typisch amerikanische Kleinstadt irgendwo im Süden entsteht vor dem inneren Auge, wenn Peter Karp sein neues Album beginnt: kleine Häuser, Wohnwagen, Güterzüge rattern vorbei und es gibt die kleinen persönlichen Beziehungen zwischen den Einwohnern. Das ist weit ab vom Glanz von Trump Tower und Weißem Haus, das ist das Amerika, das man von hier aus nur in Reisedokumentationen erlebt. Und genau darum ist es faszinierend. Dazu kommt dann noch die Musik, die ebenso typisch Amerika ist: Blues trifft auf Folkrock, ein wenig Soul und Country oder Gospel.
13 Songs aus verschiedenen Sessions hat Peter Karp hier zu einem runden und überzeugendem Album zusammengestellt. Er ist ein Storyteller des Blues im besten Sinne des Wortes. Das meint, die persönlichen Geschichten treffen bei den verschiedensten Hörern selbst fern von den ländlichen USA auf ähnliche Erfahrungen und sorgen für die emotionale Verbindung, ohne die der Blues nicht funktionieren kann. Hinzu kommt oft ein feiner, niemals verletzender Humor, mit dem Karp seine Beobachtungen schildert.
„Alabama Town“ ist eine wärmste Empfehlung wert nicht nur für Freunde von Blues und verwandter Musik. Jeder, der bei der Musik auch auf die Geschichten der Songs hört, findet hier ein echtes Schmankerl.