Dass ein altgedienter Schnulzensänger sich an die Neuinterpretation von Klassikern aus Pop und Rock wagt, ist (glücklicherweise) nicht alltäglich. Was Paul Anka, der immerhin als Songschreiber Titel wie „My Way“ verfasst hat, 2005 unter dem Namen „Rock Swings“ vorgelegt hat, ist im Zeitalter geistloser Coverversionen eine angenehme Überraschung.
Anka übersetzt Titel von Van Halen (Jump) über Eric Clapton („Tears In Heaven“) bis hin zu Michael Jackson („The Way You Make Me Feel“) in Big-Band-Swing. Und bei manchen Titeln schlägt seine Version in meinen Ohren sogar das Original. Denn – auch wenn ich mich damit bei vielen unbedliebt mache – Oasis mochte ich noch nie. Doch „Wonderwall“ in der Anka-Version ist ganz großes Kino. Und auch „Eye of the Tiger“ oder Nirvanas „Smells Like Teen Spirit“ sind wunderbar swingende Versionen.
Langweilig sind leider die Balladen (True – Spandau Ballett, Everybody Hurts – REM,…) geraten. Hierbei bleibt der Band wenig Raum, um zu swingen. An diesen Stellen gleitet das Album leider in den Bereich des vernachlässigbaren Bar-Jazz ab.