Orgone_BlackDer Psychoanalytiker Wilhelm Reich hat in den 30er Jahren den Begriff Orgone erfunden, um einen Begriff für die universelle Lebenskraft zu haben. Mit Orgone aus Los Angeles könnte man den Begriff auch als Ausdruck für die gemeinsame Kreativität einer Gruppe von Musikern verwenden.

Wenn eine Band seit Jahren zusammen spielt und dabei das Musizieren auch als ständiges Erweitern von Grenzen versteht, dann ist das Ergebnis größer als die Summe der Einzelnen. Wenn dann die Mitglieder noch gemeinsame Wurzeln (hier: Funk, Soul, Afrobeat und DJculture) haben, dann kann man sich auf äußerst funkige Tanzmusik gefasst machen.


Kernstück von Orgone ist die Rhythmusgruppe: fünf Freunde, die seit mehr als zehn Jahren gemeinsam Musik machen. Anfänglich haben sie ihre Fassungen von Stücken der JBs, von The Meters, Booker T & The MGs oder Funkadelic gespielt. Und sie haben auch schon von Anfang an eigene Stücke geschrieben, was ihnen in der Szene eine Zahl beinharter Fans eingebracht hat. Mit ihrem Instrumentalfunk füllten sie 2002 ihre Debütscheibe Orgone. Danach begann die Band schnell zu wachsen. Erst kamen drei Bläser hinzu. Dann noch ein Soulsänger, Fanny Franklin, den die Band anheuerte, nachdem sie ihn mit dem 30köpfigen Hip-Hop-Orchester Dakah gesehen hatten.

Und damit hatten sie eine Besetzung gefunden, die den Hörer auf eine musikalische Weltreise mitnimmt: Vom Sound ihrer Heimat Los Angeles über Percussion- und Bläserklänge aus Lagos, über New Yorker Clubs bis hin zum Funk von New Orleans.

Ihre erste Aufnahme in der großen Besetzung war ein Cover von Funky Nassau, was sofort bei DJs zum Hit wurde (und dementsprechend auch auf diversen Samplern veröffentlicht wurde). „The Killion Floor“ war dann schließlich ihr erstes gemeinsames Studio-Album: Eine Sammlung von Stücken zwischen Afro-Soul und Funk – Musik irgendwo zwischen War, Mandrill, dem Breakestra und Sharon Jones.

Mittlerweile haben sie nicht nur landesweit als Live-Act einen Ruf erspielt. Auch international sind Orgone unterwegs – mittlerweile ist mit „bacano“ eine weitere CD im Gepäck, die die musikalische Form der Band fortschreibt.