Es gibt wenige Platten, die man ohne mit der Wimper zu zucken als zeitlose Klassiker klassifiziert, die unbedingt in jede Plattensammlung gehören. Wenn es solche Platten gibt, dann gehört „Birth of the Cool“ mit seinen 1949/50 entstandenen Aufnahmen von Miles Davis auf jeden Fall dazu.
Das Nonet von Davis (auch wenn immer mit anderen Besetzungen) spielt einerseits einen Jazz, der in heutiger Sicht ganz tief in der Jazzgeschichte verwurzelt ist. Doch der Bebop der Musiker ist gleichzeitig zeitlos und fasziniert Jazzfans und Jazzverweigerer mit offenen Ohren auch noch nach 60 Jahren. Da sind Musiker am Werk, die als Ensemble und Solisten Ideen entstehen lassen und ausformulieren, die an keinerlei Moden gebunden sind. Neben zupackendem Bop finden sich lyrische Balladen von bezaubernder Stille und Schönheit. Erstmals sind auf dem Album auch Arrangements von Gil Evans zu finden, der später mit Davis solch Meisteralben wie „Pory & Bess“ oder „Sketches of Spain“ verwirklichte und damit einen ganz eigenen Jazz-Sound mit äußerst ungewohnten Instrumentierungen verwirklichte.
Wie stark diese Musik auch heute noch wirken kann, hat J.Maarten Troost in seinem Buch über seine Zeit in der Südsee äußerst amüsant beschrieben.
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